Leitbild für das 21. Jahrhundert: Digitalisierung Riesenchance für Dortmund

Thomas Westphal will Digitalisierung beschleunigen

„Alle reden im Zuge der Corona-Krise von der Digitalisierung. Wir wollen mehr als nur reden, wir wollen uns innovativ und kraftvoll auf den Weg machen zur digitalen Großstadt Dortmund. Das ist mein Leitbild für unsere Stadt im 21. Jahrhundert.“ So formuliert Thomas Westphal eines seiner ehrgeizigen Ziele, sollte er als SPD-Kandidat bei der Kommunalwahl im September neuer Dortmunder  Oberbürgermeister werden.

Die Digitalisierungsdebatte habe durch das weitreichende Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens in der Corona-Krise einen regelrechten Schub erhalten. Das müsse man jetzt nutzen. Denn der digitale Wandel biete „riesige Chancen für Dortmund, wenn man mutig ist und die Gefahren immer mit auf dem Schirm hat.“

Der Weg in die digitale Welt sei viel mehr als nur der Siegeszug von Daten, Netzen und Computern. „Die Digitalisierung wird alles grundlegend verändern: das Wirtschaftsleben, den Arbeitsmarkt, die Medienlandschaft, die Mobilität, die Kultur und vieles mehr. Selbst unsere Freundschaften werden anders sein als heute und erst recht als noch vor zehn oder zwanzig Jahren“, prophezeit der jetzige Chef der Dortmunder Wirtschaftsförderung. Aber: „Wenn wir klug und umsichtig handeln, winken uns mehr Wohlstand, mehr Arbeitsplätze, eine insgesamt lebenswertere Stadt und mehr Raum für persönliche Entfaltung“, glaubt er an die positiven Kräfte der Digitalisierung. Man könne gemeinsam ein Dortmund bauen, in dem das Leben durch digitale Bürgerdienste, durch schnelles Internet in Betrieben, Schulen und Haushalten einfacher werde und in dem der Verkehrsfluss, die Energieversorgung, die Straßenbeleuchtung, die Parkplatzbewirtschaftung und das Baustellenmanagement intelligenter gesteuert werden könnten. Westphal warnt aber auch, dass man bei allem Enthusiasmus die Gefahren einer Spaltung der Gesellschaft und einer umfassenden Kontrolle unseres privaten Lebens nicht einfach beiseiteschieben dürfe.

Die große Herausforderung auf dem Weg in die digitale Zukunft der Stadt heißt seiner Meinung nach, sich von den großen Datenkonzernen zu emanzipieren und die Herrschaft über die eigenen Daten zu sichern: „Erst wenn uns das gelingt, können wir uns zu Recht eine digitale Großstadt nennen.“

Sechs-Punkte-Plan 

Der OB-Kandidat der SPD hat sich auf dem Weg dahin sechs Schwerpunkte gesetzt, die er im Falle seiner Wahl angehen will. Bereits angestoßen hat er in seiner jetzigen Funktion Investitionen in digitale Zukunftsorte wie die Speicherstraße, das HSP-Gelände oder die Lernfabrik Westhausen. Hohe Priorität genießt dann der Ausbau der digitalen Infrastruktur durch Glasfaser für Haushalte, Betriebe, Kultureinrichtungen, Schulen und Kitas. Auch ein großflächiges öffentliches WLAN und ein 5G-Antennennetz sind für ihn da wichtige Bausteine.

Der dritte Punkt auf Westphals Liste ist ein internationales Digitalfestival, welches er als Magnet für Gründer, Wissenschaft und Kultur aus der digitalen Welt in Dortmund etablieren möchte. Viertens will er digitale Bürgerdienste für alle – quasi eine digitale Renovierung des Rathauses. Das, was in den Zeiten von Corona in den Schulen angestoßen wurde, möchte der Vater von zwei Töchtern verstetigen und beschleunigen. Die Mittel aus dem Digitalpakt müssten schneller abgerufen werden, damit die Schulen mit neuen Endgeräten ausgestattet werden könnten. Schließlich und sechstens will er die Stadtteilbibliotheken ausbauen und zu einer „Technischen Bürgerschule“ vernetzen. Bildungsangebote für digitale Kommunikation und neue pädagogische Konzepte sollen Eltern und Kinder, Lehrer und Senioren gleichermaßen erreichen.

Stadtgesellschaft muss an einem Strang ziehen

„Um nach dem Strukturwandel auch den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen, muss die Dortmunder Stadtgesellschaft erneut an einem Strang ziehen und sich selbst die Technik und die Kultur des Digitalen beibringen“, ist der Sozialdemokrat überzeugt. Dabei könnten die Alten von den Jungen lernen, gemeinsam Ängste abgebaut und neue Gestaltungschancen genutzt werden.

Westphal: „Der digitale Wandel beginnt jetzt. Auch hier gilt: Besser werden, Dortmund bleiben!“