Ratsreport zur Sitzung vom 16. Mai

Nach rund sieben Stunden endete die Ratssitzung am 16. Mai 2024. Rausgekommen ist ein breites Spektrum an Beschlüssen: vom Neubau der Kreuz-Grundschule über die Sanierung des Jugendamtes, die Einrichtung eines Gesundheitskiosks und den Bau einer neuen Grundschule in der Nordstadt – unter anderem. 
Und um Fußball ging es dann auch noch. Am 01.06. gewinnt unser BVB das Finale der Champions-League und am 02.06. feiern wir Mannschaft und Henkelpott am Borsigplatz! So der Plan! Und damit der Plan aufgeht, wird es drei Standorte für gemeinsames Public Viewing in Dortmund geben: Hansaplatz, Fredenbaumplatz und Westfalenhallen.
Für Sonntag wird ein Autokorso rund um den Borsigplatz geplant.

Die Stadtverwaltung jedenfalls bereitet sich auf Titel und Titelfeier akribisch vor. Auch Sicherheitsaspekte spielen hier eine wichtige Rolle. Jetzt heißt es aber erstmal Daumen drücken für den BVB!

Neubau der Kreuz-Grundschule

Gemeinsam mit den Fraktionen der CDU, FDP/ Bürgerliste und Linke+ haben wir uns im Rat für den Neubau der Kreuz-Grundschule gemäß der Vorlage der Verwaltung entschlossen. Damit bleibt das Gebäude erhalten und ein moderner Neubau kann auf dem rückwärtigen Teil des Geländes entstehen. Zugleich wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob für das bestehende Gebäude eine Folgenutzung als Kita oder Verwaltungsstelle in Betracht kommt.

Gesundheitskiosk für Innenstadt-Nord

Mit großer Mehrheit aller demokratischen Fraktionen hat der Rat den Weg freigemacht für die Einrichtung des ersten Gesundheitskiosks in Dortmund. Warum dies eine gute Nachricht ist, drückt unsere sozialpolitische Sprecherin in der Fraktion Daniela Worth so aus: „Ein Gesundheitskiosk soll als Schnittstelle zwischen der medizinischen und sozialen Versorgung aller Menschen im Quartier fungieren. Dabei soll er den Menschen mit all seinen Bedarfen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen und gucken, welche Versorgungsstrukturen für die individuellen Probleme angesprochen werden können.

Neubau einer Tageseinrichtung für Kinder (TEK) 

Der Standort befindet sich im Stadtbezirk Brackel am Wambeler Hellweg / Akazienstraße. Die künftige Einrichtung wird Platz für sechs Gruppen mit ca. 105 Kindern bieten. Die Realisierung des Bauvorhabens in Modulbauweise führt zu einer Reduzierung der Planungs- und Bauzeit im Vergleich zur konventionellen Bauweise. So kann der dringende Bedarf an TEK-Plätzen zeitlich schneller gedeckt werden. Eine gute Nachricht für Familien in Dortmund!

Stärkung der Kommunalfinanzen

Die Finanzsituation Dortmunds und anderer Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet hat sich in den letzten Jahren leider strukturell weiter verschlechtert. So auch im letzten Jahr. Inflation und Zinsentwicklung, Tarifabschlüsse, steigende Baukosten etc. bewirken weiter steigende kommunale Haushaltsdefizite. Die von Kommunen zu leistenden Sozialausgaben begrenzen und erschweren notwendige Instandhaltungsmaßnahmen und Investitionstätigkeiten z.B. im ÖPNV, in Bildungseinrichtungen oder in klimarelevante Modernisierungen.

Aus diesem Grund hat sich der Rat gemeinsam mit allen demokratischen Fraktionen der Resolution der Verbandsversammlung im Regionalverband Ruhr „Stärkung der Kommunalfinanzen“ angeschlossen.

Gründung des Amtes für Migration

Dortmund ist eine wachsende Stadt und dies hat auch viel mit Zuwanderung zu tun. Diese Menschen – ob sie nun als Geflüchtete auf der Suche nach einem sicheren Hafen sind oder als Fachkräfte unsere Stadt bereichern wollen – gehören zu uns und sind untrennbar mit uns als Stadtgesellschaft verbunden. Das Thema Zuwanderung wird dauerhaft zu den zentralen gesellschaftspolitischen Anliegen unseres Landes und unserer Stadt gehören.

Die Herausforderungen umfassen Aspekte wie Integration und Einbürgerung, die Anwerbung von Fachkräften, die Internationalisierung von Bildung und Ausbildung, die innerhalb der EU stattfindende Migration sowie die Flucht vor Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit. Die Breite dieser Aufgaben verdeutlicht die Bedeutung dieser Behörde für das Miteinander in unserer Stadt. Aus diesem Grund haben wir als Sozialdemokraten im vergangenen Dezember voller Überzeugung zugestimmt, dass die Ausländerbehörde zu einem eigenständigen Amt aufgewertet wird.

Der Integrationspolitische Sprecher der Fraktion, Cüneyt Karadas,  drückt es so aus: „Mit dem Beschluss, den wir heute im Rat zur Gründung des Amtes für Migration fassen, machen wir den Weg frei für eine längst überfällige Modernisierung und Neuausrichtung in Richtung zu mehr Willkommenskultur. Unsere Gesellschaft wird vielfältiger und bunter, und mit diesem Schritt erleichtern wir es den Menschen, sich in unserer Stadt willkommen zu fühlen. Das ist nicht nur gut für uns, sondern das ist auch gut für Dortmund!“

Einrichtung des Stabes „Dortmund 2035“

Als SPD-Fraktion standen wir von Anfang an hinter den Plänen unseres Oberbürgermeisters Thomas Westphal, sich auf eine wachsende Stadt vorzubereiten, dafür Ressourcen zu bündeln und in einem eigenen Stab die damit verbundenen Aufgaben zu steuern.

Dortmund ist eine attraktive Stadt für viele und die Menschen kommen aus unterschiedlichen Gründen zu uns, um hier zu leben. Daher begrüßt unsere Fraktion, dass es für diese Haltung nun auch ein Übereinkommen mit den Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen, CDU und Linke+ gibt.

Mit der Einrichtung des Stabes „Dortmund 2035“ beim Oberbürgermeister, kann bei einer steigenden Bevölkerungszahl die Zukunft Dortmunds positiv gestaltet werden. „Dieser Stab soll Vorschläge vorbereiten, wie wir mit gezielten Vorhaben und Investitionen den Ausbau von Infrastruktur, Wohnungsbau und Schul- sowie Kitabau schnell vorantreiben. Aber auch darüber hinausdenken. Wenn wir dies nun vereint und entschlossen anpacken, wird Dortmund gewinnen und auch in Zukunft eine attraktive, junge und erfolgreiche Großstadt sein.“ freut sich die Fraktionsvorsitzende Carla Neumann-Lieven über die gefundene Einigung.

Demokratie stärken – Europa gestalten

Das Präsidium des Rates der Gemeinden und Regionen Europas / Deutsche Sektion (RGRE) hat in seiner Sitzung im April 2024 in Mannheim in seinem Beschluss zur Europawahl die Bereitschaft der deutschen Kommunen bekräftigt, die europäischen Werte von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu fördern und gegen Nationalismus, Extremismus und Populismus zu verteidigen.

Auf Initiative aller demokratischen Fraktionen hat der Rat nun beschlossen, sich diesem Appell anzuschließen.

In ihrer Rede zu diesem Punkt der Tagesordnung formulierte es Carla Neumann-Lieven wie folgt: „Die SPD steht zu Europa ohne wenn und aber! Die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte und wir werden daran arbeiten, dass sie es bleibt. Wir werden sie verteidigen, gegen alle, die unter dem Deckmantel des „Unser Land zuerst“ sie zerstören wollen. Lassen wir es nicht zu, dass nationalistische Kräfte unseren Kontinent, unsere Heimat erneut zerstören! Europa bleibt Garant für Wohlstand, Frieden und Freiheit! Gehen Sie wählen! Gestalten Sie Europa mit!“